Die nunmehr seit zwanzig Jahren zur Tradition gewordene Trachtenwallfahrt führte in diesem Jahr wieder zur Marienkapelle nach Etzelsbach. Erstmalig wurde 1998 die Trachtenwallfahrt vom Eichsfelder Trachtenverband ins Leben gerufen und bei der „Klus“ – so nennen viele Steinbächer diesen Wallfahrtsort – abgehalten. Auch die zweite Wallfahrt führte nach Etzelsbach; dem Wallfahrtsort der ca 1 km von Steinbach entfernt liegt und von der hiesigen Pfrarrgemeinde betreut wird. Dann suchte der Trachtenverband andere kleine und größere, ältere und jüngere Wallfahrtsstätten des Eichsfeldes auf. Zehn mal pilgerte die Trachtenfamilie zum Klüschen Hagis – wegen allseits guter Wallfahrtsbedingungen. Aber auch kleinere Orte wie der Sonnenstein bei Holungen, der Annaberg bei Struth, die Werdigshäuser Kirche bei Dingelstädt/Kefferhausen, der Brink bei Burgwalde, der Park in Uder, das Dünkreuz bei Deuna, die Ignatiuskapelle bei Wingerode und im vergangenem Jahr der Hülfensberg bei Geismar boten lohnenswerte Wallfahrtsziele.
Manchmal mussten längere Fußwege oder Anstiege in Kauf genommen werde. Auch Autoschiebeaktionen nach Starkregen erforderte Kraft und Ausdauer.
Nun, nach zwanzig Jahren – zur 21. Trachtenwallfahrt trafen wir uns wieder an dem Ort, der inzwischen auch dem Papst als Pilgerziel diente. Der Heimatverein „Karl Leineweber“ e.V. Steinbach sorgte sich unter Mithilfe des Heimatvereins „Martin Weinrich“ e.V. Uder um die Ausgestaltung.
So wurden zu Beginn alle Pilger – mit und ohne Tracht – herzlichst von der Vorsitzenden des Eichsfelder Trachtenverbandes Monika Klingebiel willkommen geheißen. Danach führte die Trachtentanzgruppe von Uder den Tanz: „Im Namen des Vaters und des Sohnes …“ auf mit dem das Festhochamt begann.
Monsignore Röhrich wies auf den Weihetag der Basilika „Santa Maria Magiore“ in Rom an einem 5. August hin, der in diesem Jahr auf einen Sonntag fiel und somit eine vierte größere Wallfahrt mit sich brachte.
Pfarrer Eberhardt Jakob sprach in seiner Predigt über das Eichsfeld mit seinen Wallfahrtstätten. Er sagte: „Stellen Sie sich das Eichsfeld ohne Marienwallfahrtsorte vor! …. Marienpilgerstätten prägen uns; sie geben uns etwas mit. Und das schon über lange Zeit. …Wallfahrtsorte sind ein großes Stück Heimat und Heimat ist wo Familie, Brauchtum und Glaube gepflegt werden. „
Um die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes kümmerte sich die langjährige Organistin Christel Kinzel. Nicht nur das Keybordspiel – auch die Liedbeiträge der Singegruppe vom Heimatverein – unterlagen ihrer Obhut. So kamen auch alte Melodien wie „Maria ist seit alter Zeit des Eichsfelds Königin …“ und „Es freut sich eins am andern..“ zu Gehör. Zur Kommunion erklang erstmals ihr „Mutter Marija miee stehen ver dich ..“ auf Plattdeutsch.
Auch die Lesung, sowie die Fürbitten wurden in Eichsfelder Mundart von Josef Maulhardt, Margaretha Heimbrodt und Monika Klingebiel vorgetragen.
Zum Ende der Messe, bevor vor dem Gnadenbild „Der Engel sprach zur Jungfrau rein…“ gesungen wurde, tanzte die udersche Tanzgruppe den Dankeschön-Tanz, der den Dank für diesen herrlichen Tag beinhaltete.
Der Dank galt allen die hier waren; allen die diese Wallfahrt in Vorbereitung und Durchführung begleiteten, Dank an die Zelebranten, die Technik, die Feuerwehr, die Fahnenträger, die Meßdiener, die Küster, Danke für den Sonnenschein … für den Tag voller Leben!
Nach dieser schönen Pilgermesse war dann erst einmal Zeit für eine Stärkung. Der Sportverein hielt Bratwurst und Getränke bereit, aber auch jede Gruppe hatte einen Picknickkorb dabei, in dem Brot, Feldgieker Schmand, Tomaten, Rührkuchen und manch anderer Leckerbissen steckte. So saß man unter den Linden uns schwatzte während des Picknicks mit guten Freunden und Bekannten.
Die Heimatvereinsfreunde kamen aus den verschiedensten Orten des Eichsfeldes; so waren außer Steinbach und Uder auch Freunde aus Dingelstädt, Hüpstedt, Beuren, Weißenborn-Lüderode, Bodenrode-Westhausen, Breitenbach, Heyrode, Deuna, Holungen und Wingerode vertreten.
Kurz vor eins wurde die Pause beendet und mit ein paar Marienliedern der Muttergottes ein kleines Ständchen gebracht. Man rutschte noch ein bisschen zusammen und schon ging es in plattdittsch witter. Jetzt hotten nochmol alle, die in Tracht oder ah ohne gekummn warn diee Möeglichkeit dan een oder anderen Schwank zu verzehlen. Usser manch wohrer Begabenheit komen ah neckische Sachen von Kallmerode (E. Siebert) und Deuna (H. Weißenborn) zu Geheer.
Gegen 15 Uhr wurde dann mit dem Eichsfeldlied dieser schöne Tag zum Abschluß gebracht.