Sechs Jahre ist es her, dass Papst Benedikt XVI. im Eichsfeld war. Wie in jedem Jahr erinnern die Gläubigen am 23.September um 17 Uhr mit einem Wallfahrtsgottesdienst an das bedeutende Ereignis. Pfarrer Franz -Xaver Stubenitzky lässt bei der Begrüßung das Wallfahrtsjahr 2017 Revue passieren, erinnert an den unverhofften Tod Kardinal Meisners und an das Anliegen Benedikts, dass seine Besuchsorte spirituell nachhaltig wirksam sein sollen. Er stellt fest, dass Etzelsbach inzwischen vielen ans Herz gewachsen sei.
Besonders begrüßt er Abt Winfried Schwab vom Benediktinerkloster Stift Neuburg in der Nähe von Heidelberg. Er sei damit der fünfte Benediktinerabt in der jüngeren Vergangenheit, der hier in Etzelbach eine Predigt halte. Abt Winfried kommt ursprünglich aus dem Kloster Admont in der Steiermark. Das Kloster existiert seit 1074 und hat eine hervorragende Bibliothek, die größte Klosterbibliothek der Welt. Sie hatte es ihm angetan. Und spaßhaft sagt Stubenitzky: „Für uns ist es gut, dass er die Bücher verlassen hat, sonst wäre er nicht hier.“
Abt Winfried betrachtete in seiner Predigt, wie Papst Benedikt 2011, besonders das Gandenbild von Etzelsbach. Er stellte fest, dass die Pieta von Etzelsbach unheimlich spannend sei. Die Muttergottes sei größer dargestellt als der tote Jesus auf ihrem Schoß. Während der gestorbene Christus den Schmerz ausdrückte, verkörpere die Gottesmutter die größtmögliche Liebe. Schmerz und Liebe gehören zusammen, ein schönes Bild. Aber in der Liebe kann der Schmerz überwunden werden. Sie ist größer.
Nun betrachtet Abt Winfried den toten Jesus. Sein Kopf ist nicht wie tot zurück gefallen. Er ist nach oben gerichtet. Die Füße sind nicht erschlafft, sondern angewinkelt. „Kopf hoch“, sagt uns Jesus. Das Bild ermutige, den Kopf immer oben zu behalten mit dem Wissen, dass es trotz des Schmerzes immer weiter gehe.
Der Abt deutet das Bild so: Die Muttergottes ist das Symbol für die Liebe, ihr Sohn das Symbol des Glaubens und „Kopf hoch“ ist das Symbol der Hoffnung.
Glaube, Hoffnung Liebe – ihrer gedenken wir in jedem Rosenkranzgebet. Es sind die drei Schlüssel für eine gute Zukunft. Glaube, Hoffnung Liebe führen zur Freude, der Freude über den Auferstanden. Dazu sind wir berufen: durch Glaube Hoffnung und Liebe zur Freude zu kommen. Und den Pilgern sagt er: „Ihr Gebet ist es, was die Kirche in die Zukunft führt.“ Das treue Beten führt in die Zukunft, zum Ziel, der große Freude. Zum Schluss macht der Prediger Mut in dem er sagt: „Liebe Schwestern und Brüder – lassen Sie sich nicht von den Nörglern abbringen von Ihrem Glauben. Sie wissen es besser als diese Kritiker, die uns immer alles schlecht machen wollen. Sie sind nicht die Nachhut und Sie sind nicht die Letzten, die verpasst haben, dass eine neue Zeit angebrochen ist. Nein, Sie sind die Ersten. Schauen Sie sich das Gnadenbild von Etzelsbach an“. Abt Winfrid schloss seine Predigt mit den Worten: „Sie haben den Schlüssel, der uns hinführt zu Gott und seiner Liebe“.