23. September 2011

Papst Benedikt XVI. in Etzelsbach

Einen unerwarteten Bedeutungszuwachs erhielt der Wallfahrtsort, als Vertreter des Vatikans entschieden, dass Papst Benedikt XVI. während seines Deutschlandbesuches 2011 hier Station machen würde. Etzelsbach lang in den sogenannten neuen Bundesländern, konnte auf eine lange Wallfahrtstradition verweisen, hatte ein Gnadenbild, das Maria und ihren toten Sohn zeigt, und lag in einem weiten Wiesental. Der letztgenannte Punkt war ausschlaggebend. Die weiträumige Wiesenlandschaft von Etzelsbach versprach ein geringes Sicherheitsrisiko und bot Platz für mehr als 100 000 Menschen. Kein anderer Eichsfeldischer Wallfahrtsort erfüllte dieses Kriterium.

Matthias Kopp, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, schrieb rückblickend: “Der kleine Wallfahrtsort Etzelsbach rückte nun in das Blickfeld der Weltöffentlichkeit. Die Kameraobjektive waren für einige Stunden auf diesen einen Ort gerichtet: Etzelsbach. Über 3.000 Journalisten aus aller Welt verfolgten in den Pressezentren von Erfurt, Freiburg und Berlin und teilweise auch vor Ort das Geschehen. Mitten auf dem Acker war eine Kathedrale für einen Tag entstanden. Tief haben sich die Bilder von Etzelsbach in die Herzen der Menschen eingeprägt. Und selbst in den fernen USA registrierten Journalisten den Aufenthalt von Papst Benedikt XVI. im Eichsfeld. Wie nie zuvor wurde Etzelsbach zum Weltmeister. Hierher kam der Papst, nicht irgendwo hin in Deutschland, sondern an diesen geschichtsträchtigen und landschaftlich reizvollen, aber auch etwas abgelegenen Ort, den das moderne Navigationssystem nicht ohne weiteres findet. … Der kleine Flecken Etzelsbach, den der durchschnittliche Bundesbürger bisher nicht kannte, ebenso wenig die Vielzahl von Journalisten in Deutschland, wurde zu einem der Kernstücke der Apostolischen Reise des Papstes. Gesang und Gebet, Andacht und Aufmerksamkeit und die nahezu inszenierten Strahlen der im Abendrot untergehenden Sonne versetzten Etzelsbach in einen meditativ-geistigen Zustand…”

Ja, der 23. September 2011 zeigte eindrucksvoll, was das Eichsfeld ausmacht. Aus allen Himmelsrichtungen strömten die Menschen herbei. Wallfahrten ist den Eichsfeldern in die Wiege gelegt. Die Marienvesper mit Papst Benedikt wurde zu einem Fest des Glaubens. Bald hieß es: “Etzelsbach war der emotionale Höhepunkt” des Papstbesuches in Deutschland.

Dazu passt auch die Entscheidung des Vatikans, das Gnadenbild von Etzelsbach auf der Gedenkmedaillie für den Papstbesuch in Deutschland abzubilden. Später wurde es auch auf einer Vatikanbriefmarke wiedergegeben.

 

Unser Etzelsbach

Der Papstbesuch in Etzelsbach war nicht durch die kleine Gemeinde Steinbach zu bewerkstelligen. Das ganze Eichsfeld brachte sich in einmaliger Weise in die Vorbereitungen ein. Viel organisatorisches lag in den Händen der Verwaltungsgemeinschaft Leinetal. Nach dem Papstbesuch wurde richtig erkannt, dass Etzelsbach auch zukünftig eine Gemeinschaftsaufgabe bleiben wird. So schuf der Papstbesuch in Eichsfeld auch für die Mitgliedgemeinden der VG “Leinetal” ein neues Gemeinschaftsgefühl. Und wahrscheinlich würde heute eine Abstimmung über den Namen dieser Verwaltungsgemeinschaft zu Gunsten Etzelsbachs ausfallen.

 

Zitate

„This is in the middle of nowhere.“ (Das ist in der Mitte von nirgendwo.)

Der päpstliche Reisemarschall Alberto Gasbarri nach der ersten Visite in Etzelsbach am 08.02.2011

“Der Papst hat ausdrücklich das Eichsfeld in sein Besuchsprogramm hineingeschrieben, weil er wusste, was die Bewohner dieser gesegneten Gegend in Vergangenheit und Gegenwart für ihren katholischen Glauben eingesetzt haben.”

Joachim Kardinal Meisner am 11.09.2011

“Da der Papst noch nicht da ist, kann ich gestehen: Die Muttergottes von Etzelsbach liebe ich mehr als die Pieta von Michelangelo in Rom“

Joachim Kardinal Meisner beim Vorprogramm am 23.09.201

“Heiliger Vater… wir freuen uns, dass Sie an diesem Abend mit uns die Vesper hier am Marienwallfahrtsort Etzelsbach beten und singen wollen.”

Bischof Joachim Wanke am 23.11.2011

„In Etzelsbach sind wir dem Herzen der Reise begegnet.“

Mitarbeiter Papst Benedikts XVI. am 23.11.2011

„Etzelsbach ist mit dem vergangenen Freitag, wenigstens vom Namen her, in die Reihe der großen Marienwallfahrtsorte Deutschlands, wie Altötting und Kevelaer, aufgenommen worden.”

Pfarrer Franz-Xaver Stubenitzky, Wallfahrtspfarrer von Etzelsbach am 25. September 2011

“Ein besonders bewegender Augenblick war für mich die Feier der Marienvesper vor der Wallfahrtskirche Etzelsbach.”

Papst Benedikt XVI. am 28.09.2011

“Der Papstbesuch war für uns ein Fest des Glaubens und der Hoffnung.”

Dieter Althaus, ehemaliger Ministerpräsident

“Ich verzichtete darauf, per Shuttlebus zurückzufahren und bin zu Fuß nach Duderstadt zurückgepilgert, um dieses Ereignis nachwirken zu lassen.”

Altpropst Wolfgang Propst Damm, Duderstadt, der zu Fuß nach Etzelsbach kam

“Genau dieses Eichsfeld scheint der Heilige Vater gesucht zu haben. Er hat es wohl auch gefunden, und wir selbst durften es in einer Weise neu erleben, wie uns dieses vielleicht nur in den Tagen der politischen Wende des Herbstes 1989 hier und da vergönnt war.”

Landrat Dr. Werner Henning:

“Genau dieses Eichsfeld scheint der Heilige Vater gesucht zu haben. Er hat es wohl auch gefunden, und wir selbst durften es in einer Weise neu erleben, wie uns dieses vielleicht nur in den Tagen der politischen Wende des Herbstes 1989 hier und da vergönnt war.”

“Der Besuch des Papstes bescherte dem Eichsfeld und seinen Bewohnern einen der bemerkenswertesten Tage seiner Geschichte.” “Das Schwergewicht des Tages war der Papst. Durch seine Anwesenheit gab er dem Eichsfeld Gewicht, bestätigte die Eichsfelder in ihrer Lebensart und Haltung durch die vergangenen Diktaturen hindurch.”

Propst Heinz Josef Durstewitz

Etzelsbach nach dem Papstbesuch

Etzelsbach wird nie wieder der kleine Wallfahrtsort sein, der er einst war. Dennoch hat er seine Ruhe und Stille bewahren können. Der grüne Lindenhain rund um die Kapelle lädt nach wie vor zur Meditation und Gebet ein.

Seit 2011 ist Etzelsbach vielen Menschen ans Herz gewachsen. Hier hat Papst Benedikt XVI. vor dem Gnadenbild gebetet, hier bringen nun auch Menschen aus weiterer Entfernung ihre Sorgen und Nöte zum Gnadenbild. Reisegesellschaften, die das Eichsfeld besuchen, machen auch Station am “Wallfahrtsort des Papstes”.

An das Ereignis des 23. Septembers 2011 erinnern eine Bronzetafel an der Wallfahrtskapelle und ein sogenannte Papstkreuz auf dem Wallfahrtsplatz. Nur bei der II. Wallfahrt (Fest Mariä Himmelfahrt) wird der Rosenkranz gezeigt, den Papst Benedikt der Kapelle schenkte.

Die strahlenförmig auf Etzelsbach zielenden Pilgerwege sind gut ausgeschildert und befestigt. Viele neu gepflanzte Linden säumen die Wallfahrtswege und werden bald herrliche Alleen bilden. Ein Informationszentrum und Parkflächen sind entstanden. Ein wunderbares Buch mit dem Titel: “Die Herzen sind einander zugewandt. Papst Benedikt XVI. im Eichsfeld” fasst die Geschehnisse rund um den 23. September 2011 zusammen. Jedem der sich tiefer mit dem Eichsfeld, seinen Menschen und Wallfahrten beschäftigen möchte, sei es empfohlen.

 

Wir waren dabei

So heißt der Aufruf an alle Pilger, die ihrer Begeisterung für den Papstbesuch in Etzelsbach Ausdruck geben wollen.
Machen Sie mit und schicken Sie Ihre schönsten Bilder an:

Wirwarendabei@Wallfahrtskapelle-Etzelsbach.de

  •  Vielen wird es bestimmt gelingen, die Freude und die Spannung in Bildern festzuhalten. Sei es bei der Anreise, auf den Pilgerwegen oder auf dem Pilgerfeld. Mit hoffentlich vielen Bildern werden wir eine Online-Fotogalerie aufbauen.
  • Die Aktion richtet sich aber auch an die jüngeren Pilger, die gerne malen oder zeichnen. Schickt uns Euer gemaltes Bild vom Papstbesuch in Etzelsbach.
  • Schildern Sie uns Ihre persönlichen Erlebnisse rund um den Tag des Papstbesuches in Etzelsbach mit Ihren Worten (Gedicht oder Bericht).

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Wir waren dabei

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Wir waren Dabei

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