Wochenlang war sonniges Wetter ohne Regen, aber am 16.08.2015, zum Etzelsbacher Patrozinium, regnete es den ganzen Vormittag. Dennoch waren zahlreiche treue Wallfahrer gekommen. 200 Autos wurden gezählt. Pfarrer Franz-Xaver Stubenitzky begrüßte Pater Benedikt Müntnich, den Altabt der Benediktinerabtei Maria Laach herzlich in Etzelsbach. Er wies darauf hin, dass seit Menschengedenk kein Abt an diesem Marienwallfahrtsort gepredigt habe. Zwei verbindende Bezüge stellte er zwischen Etzelsbach und Maria Laach her. Das „Ora et labora“ (Bete und Arbeite) sei auch im Eichsfeld fest verwurzelt und die Vesper, eines der Stundengebete, wird seit 2011 an Sonntagen auch in Etzelsbach gebetet. Ebenso herzlich begrüßte Pfarrer Stubenitzky einen Chor aus Bad Langensalza und die Blaskapelle aus Beuren, die genau vor 60 Jahren gegründet wurde und mit der Wallfahrt zu Etzelsbach aufs Engste verbunden ist.
Pater Benedikt Müntnich freute sich auf die Wallfahrt in Etzelsbach und über die herzliche Begrüßung, wie er zu Beginn des Wallfahrtshochamtes sagte. Er erinnerte an den Besuch von Papst Benedikt XVI. vor vier Jahren und wusste auch, dass Kardinal Meisner hier häufiger Wallfahrer sei. „Ich reihe mich heute in eine Reihe mit zahlreichen anderen Wallfahrern ein, die an diesem Ort waren“, so sagte er abschließend. Zu Beginn des Gottesdienstes segnete Pater Benedikt Müntnich die auf den Altarstufen liegenden, von Wallfahrern mitgebrachten Kräuter.
Der Altabt hielt natürlich eine Marienpredigt mit vielen mutmachenden Impulsen und Ratschlägen. Er betonte, das Gott uns Menschen liebt, so wie wir sind, egal, ob wir Makel oder Fehler haben. Wir müssen keine Vorleistungen erbringen. Gott sagt uns vorbehaltlos seine Liebe zu.
Wichtig sei es, dass die Gläubigen die Liebe Gottes in ihr Herz ließen, denn die Liebe setzt in ihnen Kräfte frei. Und wenn wir diese Liebe annehmen, kann sie bewirken, dass wir über uns hinaus wachsen. So erinnerte er an Pater Maximilian Kolbe, der im Konzentrationslager Auschwitz am 14. August (1941) hingerichtet wurde und an Roger Schutz (+2005, Gründer der Communauté de Taizé), der vor 10 Jahren einem Attentat zum Opfer gefallen ist.
Wegen des Regens war die Wallfahrt nach dem Hochamt beendet. Der Chor sang in den Regen hinein weitere beschwingende und begeistert aufgenommene Lieder. Es war nicht kalt und Unentwegte genossen den Tag unterm Regenschirm. Viele Pilger trafen sich beim Informationszentrum zu einem Imbiss und Gesprächen.