„Geburtstagsfest für Miriam“ – III. Wallfahrt in Etzelsbach am 11.09.2016
So ein Geburtstagswetter gab es wohl lange nicht in Etzelsbach. Die Wallfahrten zum Fest „Mariä Geburt“ sind gewöhnlich geprägt von herbstlicher Stimmung, Kühle und düsteren Wolken.
Diesmal schien seit dem frühen Morgen die Sonne und die zahlreichen Wallfahrer suchten den Schatten der Lindenbäume.
Pfarrer Franz-Xaver Stubenitzky begrüßte weit gereisten Besuch aus Wien. Das Festhochamt und die Predigt hielt Monsignore Dr. Franz Ochenbauer. In Wien ist er als Professor für Neues Testament für die Ausbildung von Religionslehrer zuständig.
Weiter wurde Dr. Nicolae Dura begrüßt, Bischofsvikar für die Rumänische-Orthodoxen Christen in Wien. Er hielt bei der Vesper um 17 Uhr eine Ansprache.
Der Prediger bemerkte zunächst, dass die Kirche nur drei Geburtstage feiere, den von Jesus, von Johannes und eben den von Maria. Die Bibel erzählt nichts von der Geburt der Gottesmutter, auch der Geburtsort selbst ist sehr umstritten. Nur das Protoevangelium des Jakobus weiß mehr zu berichten. Anna und Joachim waren lange kinderlos, was in der damaligen Zeit unehrenhaft war. Als dann endlich nach langer Zeit Maria geboren wurde, wurde sie im Schatten des Tempels streng nach jüdischem Glauben erzogen. Das Geburtsfest Marias entwickelte sich wohl aus einer Tradition, die mit der Annakirche in Jerusalem verbunden ist. Hier soll die kleine „Mariam“ aufgewachsen sein. Seit Ende des 5. Jahrhunderts wird ihr Geburtsfest in der Kirche gefeiert.
Der im Evangelium verlesene Stammbaum Marias sagt uns: „Gott ist mit uns“. Und wir können sagen: „Maria ist unserer aller Schwester“. In einer Litanei aus dem Gotteslob rufen wir sie als solche an. Mit einem Mariengebet bzw. einem Mariengedicht schloss der Prediger seine Gedanken ab.
In der nachfolgenden Andacht erneuerten die Wallfahrer das Gelübde von Etzelsbach, das erstmals bei der 3. Wallfahrt 2011 (unmittelbar vor dem Papstbesuch) gemeinsam mit Kardinal Meisner gelobt wurde. Darin versprechen dei wallfahrer fest im Glauben der heiligen katholischen Kirche zu stehen.